post PRISM pragmatism

Mündigkeit im Zeitalter des Internet heißt im Zweifel: Linux beherrschen, Programmieren können. Alle anderen sind ausgeliefert. Das ist hart und leider immer noch ziemlich elitär. Aber es dürfte trauriger Weise die Wahrheit sein.

Schreibt ben drüben bei anmut und demut.

Über PRISM hatte ich letzte Woche im Beitrag Alles abschnorcheln schon geschrieben und die Zeitungen sind zurecht voll davon. Das passt alles nur zu gut ins Bild, zu Alternativlos, Folge 23, zu den Beiträgen Frostige Fluchttürfehlbedienung, Fellow No 2338 und Bastelbude braucht Beteiligung hier im Blog.

Deswegen läuft dieses Blog mit freier Software1 auf unserem eigenen Server2. Darum sind meine Fotos nicht bei Flickr, meine Mails nicht bei Google sondern auf meinem eigenen Server zu Hause, der mit eisfair läuft, mein RSS-Reader nicht bei Google. Daher nutze ich Jabber zum Chatten und nicht Skype, ICQ oder Facebook.3

Und wir als Netz39 e.V., net(t)work(s) e.V. oder FSFE wollen, dass so viele Menschen wie möglich, ebenfalls von dieser Freiheit profitieren und diese ausbauen und wir wollen entweder direkt das Wissen weitergeben oder wenigstens die Mittel bereitstellen, damit die Leute ihr Zeug nicht bei Google/facebook/Apple hosten müssen. Und wir wollen so wie Fiona in ihrem Blog fiona lernt programmieren, dass das Verstehen von Technologie als politische Emanzipation begriffen wird und es beginnt damit, seine Daten bei sich zu haben.

Hach, konfus und voller unzusammenhängender Links, aber politisch. Wenn ich jetzt noch den Link hätte, warum das wichtig ist …

Update: netzpolitik.org hat da noch was schönes zum Thema: PRISM-Break: Mit dieser Software der NSA-Spionage entgehen *gnihi*

P.S.: alle, die mich in den letzten Tagen nach Linux und Verschlüsselung gefragt haben, werden noch Antwort bekommen!

  1. WordPress []
  2. der wiederum mit Debian läuft, auch freie Software []
  3. ein eigenes trauriges Kapitel: Jabber: Der Chat für alle bleibt eine Utopie []

3 thoughts on “post PRISM pragmatism

  1. Ich habe mir mal den Artikel auf anmut und Demut durchgelesen. Wie erwartet, keine groszen Neuheiten.

    Aber eine ganz prsønliche Erkenntnis: alles was da steht bzgl. wie “ihr” euch freiwillig den sozialen Diensten usw. ausliefert, habe ich nie gemacht.
    Als ein Bsp.: JA ich hatte immer einen Grund, wenn ich mir Musik runtergeladen habe oder wenn ich mich (ganz selten) mal bei einem sozialen Dienst angemeldet habe.

    Was ist daran die Erkenntnis? Nun ja, nicht dies selber, aber ich habe erkannt, warum mir keiner zugehørt hat all die Jahre (und dies immer noch nicht tut).
    Niemand hat so richtig verstanden, worauf ich eigtl. hinaus will.
    Das was ich aus einem tiefsten inneren Beduerfnis heraus machte (oder gerade nicht machte), also die Verteidigung der Freiheit der absoluten Selbstbestimmung, ist anscheinend ueberhaupt kein Grundbeduerfnis aller Menschen! Weswegen es auch so oft belaechelt wurde/wird, wenn ich das mal versuche anzusprechen.
    Aber dass ich so handle haengt sicherlich mit meiner Weltanschauung zusammen, auch wenn ich die erst seit kurzer Zeit in Worte packen kann.

    Ebenso, bin ich nicht der Meinung, dass man “Linux kønnen muss” oder, dass man “programmieren kønnen muss”. Programmieren kann ich ueberhaupt nicht, Linux benutze ich erst seit ca. zwei Jahren. Aber wie sich ja eben heraus stellte, bin ich schon die ganze Zeit deutlich muendiger gewesen, als bspw. die ganzen Apple-Fanboys, die programmieren kønnen. Muendigkeit hat wenig mit erworbenen Fertigkeiten zu tun. Sehr wohl aber damit, wie viel Zeit man bereit ist, sich mit Dingen zu beschaeftigen, die das Nichtvorhandensein derartiger Fertigkeiten ausgleicht.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Comments links could be nofollow free.