Idee von gestern: jedes Mal an der Supermarktkasse vor dem Bezahlen sagen, dass man keinen Bon ausgedruckt haben möchte, wenn man sowieso nicht vor hat den mitzunehmen!
Hintergrund: bei Penny in Magdeburg am Jerichower Platz wurde man vor ein paar Monaten mal für ein paar Wochen gefragt, ob man den Bon haben wolle und im Gegensatz zu allen anderen, die das auch fragen, wurde er nur auf Anfrage gedruckt. Jetzt wird er wieder jedesmal gedruckt und in sehr vielen Fällen gleich vor Ort weggeworfen.
Dass das unnötig ist, liegt auf der Hand. Ich frage mich, ob man als Kunde was dagegen tun kann. Technisch ist das ja kein Ding. Das Kassensystem darf den Bon halt nur auf Knopfdruck drucken und nicht einfach immer. Im Edeka hab ich schon ein paar Mal drum gebeten, das Ding nicht auszudrucken. Da macht es wohl das System nicht. Ein, zwei Mitarbeiter fänden das aber gut, wenn das ginge. Letztlich müsste derjenige an der Kasse halt nicht nur fragen, ob man nicht noch Kleingeld hätte, alles gefunden wurde, man die Deutschland- Payback-, Sonstewaskarte hätte oder man noch eine Plastetüte bräuchte sondern auch noch kurz nach dem Bon.
Im dm-Markt gestern sagte mir die Mitarbeiterin, dass da bergeweise Papier anfallen. (Alle Zettel natürlich mit irgendeiner Tinte bedruckt, die ja auch irgendwo her kommen muss.) Kleine Notiz am Rande: bei dm kann man einen sogenannten e-bon bekommen, wenn man vor dem Bezahlen seine Payback-Karte1 durchzieht. m(
Also: meint Ihr, wenn das genug Leute mal fragen, könnte man dann den Druck auf den Einzelhandel soweit erhöhen, dass da signifikant viele mal den Kassensystemherstellern auf die Füße treten? Oder geht das vielleicht schon vielerorts und wir wissen es nur nicht?
Gute Idee … ich frag da mal nach.
Ich hab da noch so ‘ne Idee. Auf die ganze Plastetueten. Da sollte man eine Zwangsabgabe einfuehren. Dann benutzen die Leute die nicht mehr.
Ooh … warte. Da war doch was.
Du wirst da niemals eine “kritische Masse” zusammen kriegen. Zum Einen weil die Leute ja dadurch kein “Gewinn” vorgegaukelt wird, wie bspw. dieses scheinbare “Sparen” mit den Stasi(Kunden)karten. Und die Umwelt … pfffff … die interessiert doch ohnehin keine Sau, solange das Gehacktes, die Butter und die Schokolade schøn in Single-Hashalt Grøsze abgepackt im Regal liegt.
Zum Zweiten (und vermutlich ein signifikanterer Faktor), muessen die Leute sich “komischen Blicken” UND einer nicht gewollten Kommunikation aussetzen. Fuer mich kein Problem, ich steh gern im Mittelpunkt und halte auch die Schlange auf, wenn es mir wichtig ist. Fuer alle anderen “war das doch schon immer so” und “warum soll ich denn da was sagen”.
Du schriebst den obigen Artikel unter der Praemisse, dass man einkauft, was man braucht. So ist Einkaufen aber schon lange nicht mehr. Schau dir doch die Werbung an. Einkaufen ist ein akzeptiertes Rauschmittel. Einkaufen ist das Erlebnis. Die Leute kaufen nix, was sie brauchen, sie kaufen der Glueckshormone wegen, weil Heroin illegal ist. Darauf baut im Uebrigen die westliche Gesellschaft auf. Das sieht man vor allem auch hier in Norwegen, weil der Reichtum gleichmaesziger verteilt ist. In diesem Prozess jedenfalls, ist “die Kasse” ein størender Faktor. Das passt da ueberhaupt nicht rein, denn dort wird man ja daran erinnert, dass das Gluecksgefuehl einen (hohen) Preis hat.
Wie kønnte man das Ziel dennoch mglw. erreichen? Indem man das den Konzernen selber schmackhaft macht. Du sagst ja selbst dass die Kassenleute dann einfach nur noch fragen muessen, ob der Bon gedruckt werden soll. Das ist natuerlich nur interessant, wenn da signifikante Summen gespart werden. Denn die Umwelt … pffffff … wen interessieren schon die absaufenden Eisbaeren, so lange meine Ananas schøn im Sekt am Silvesterabend liegt?
Das gibt es im uebrigen schon. Bspw. bei Telekommunikationsfirmen. Wer da eine Papierrechnung haben will, der muss dafuer extra bezahlen. Und das ist doch eine feine Idee, nicht wahr. Noch mehr Kosten direkt auf den Kaeufer abwaelzen. Geht ja auch elektronischund ist fein fein fuer die mit Internetzugang. Diejenigen, die aber wirklich nur Einkaufen, was sie brauchen, die armen Menschen, die also auch einen Kassenbon brauchen, um eine Uebersicht ueber ihre Kosten zu behalten, das sind dann wieder mal die angeschissenen.
Btw. eine Etage unter mir, wird mit Hochdruck daran gearbeitet alle Bons direkt elektronisch mir zuzuschicken. dSafe heiszen die glaube ich. Und da war dann wieder die Sache mit der Anonymitaet.
Also: sehr feiner Vorschlag, aber bring “die” bitte nicht auf dumme Ideen.
Update: die an der Kasse sitzen, møchten auch nicht in Gespraeche verwickelt werden.
Bisher hab ich eine 100% Kassen erwischt, die das Nichtausdrucken des Kassenbons nicht erlauben.
Oder Obiges war der Fall und die an der Kasse Sitzenden wollten einfach nicht mit sowas belangt werden.
Update 2: Bei einer relativ groszen Einkaufsladenkette hier im schønen Norwegen, wird man nach dem Kassenbon gefragt und wenn man den nicht will, dann wird der automatisch nicht ausgedruckt. Kann natuerlich sein, dass das nur in dem einen Laden der Fall ist, in dem ich das am Sonnabend testete.
Update: Beim 24h-NP und im Penny (ja immernoch, heute verifiziert) wird der Bon auch nur auf Anfrage ausgedruckt. Scheint also grundsätzlich möglich zu sein sowas.
Kleine Anmerkungen:
– Beim Kaufland wird explizit nachgefragt ob man denn den Bon moechte oder nicht. Will man ihn nicht, wird er nicht gedruckt und nicht nur weggeschmissen. Die haben da extra Tasten auf ihren Neumoderen Pipgeraeten.
– Beim normalen Einkaufen von was auch immer werden einem zwar immer Plastiktueten hinterhergeworfen (Apotheke, Karstadt, etc), man kann dennoch einfach sagen “keine Tuete bitte”.
Beides reduziert zumindest schonmal persoenlichen Muell.
Und darum geht es wohl schlussendlich. Wenn man naemlich bei Kassenbons anfaengt, will ich gar nicht erst wissen, was an der Uni oder sonstwo alles an Papier tagtaeglich gedruckt wird, bloss weil es sich besser auf Papier liest als am Rechner.