Zwei Folgen Podcast über faires Wirtschaften in Europa:
#Meckerpost ohne weiteren Kommentar aber mit interessanten Insiderinformationen oder wenigstens Denkanstößen.1
- Nachdem ich mir diese Woche bei drei Themen vorwerfen lassen habe, ich hätte keine Ahnung und überhaupt wäre das so nicht okay, wie ich versuche andere Menschen von Dingen zu überzeugen. [↩]
“Nachdem ich mir diese Woche bei drei Themen vorwerfen lassen habe, ich hätte keine Ahnung und überhaupt wäre das so nicht okay, wie ich versuche andere Menschen von Dingen zu überzeugen. ”
WHUT!
DU?
Um was fuer Themen handelte es sich denn?
Und auf welche Art und Weise hast du denn versucht zu ueberzeugen?
Ob das mein schlechter Einfluss ist? Dabei warne ich doch extra immer, das nicht so zu machen wie meinereiner.
Oder hast du etwas mit Leuten diskutiert, die sich _tatsaechlich_besser auskennen?
Und ja, die Ignoranz der Menschen ist erstaunlich. Aber es ist doch auch alles so wunderschøn kuschelig. “Es wird aber besser” und “Frau Merkel wird’s schon richten”, nicht wahr.
Wir muessen uns mal unterhalten. Es reicht wenn einer als Aussaetziger behandelt wird. Die Optionen sind da sehr limitiert.
Es handelte sich um die Themen Homöopathie, Open Document und weniger Fleisch essen. Im ersten Fall kennt sich jemand wirklich gut aus, da läuft die Diskussion aber noch. Im zweiten Fall gilt immernoch das hier: https://twitter.com/LeSpocky/status/268616108754477056 Und im dritten Fall hat ein Neunorweger was dazu in seinem Blog geschrieben. 😎
Ach ja. Und erwarte mal nicht, dass sich das wirklich wer anhørt. 4 Stunden! Bei einer Aufmerksamkeitsspanne von 2 1/2 Minuten ist das viel zu lang und der Ausreden gibt es viele, warum man es denn gerade nicht geschafft hat, da mal rein (!) zu høren. Und schupps, ist es schon vergessen. Oder hast du dir bei mir neulich verlinkten Wikipediabeitrag zum “Leviathan” durchgelesen?
Im uebrigen ein anderes gutes Beispiel, fuer alle die mal in Frankfurt am Main uebernachten muessen: http://www.villa-orange.de/leitbild .
Ein Hotel, welches die anerkannten sozialen Standards nicht nur einhaelt, sondern das auch noch besser macht.
Ich hatte extra deutlich mehr bezahlt, weil da stand “Allen […] Partnern der Villa Orange begegnen wir mit Respekt, [und] Fairness […].” Leider wird mehr die Bio- als der soziale Aspekt betont.
Ich fragte dann natuerlich nach, wieviel die Mitarbeiter verdienen. Und das war ueber Tarif. Auszerdem sind die Reinigungskraefte dort fest angestellt. Wenn wegen Krankheit oder Urlaub doch mal eine Reinigungskraft ausgeliehen werden muss, dann wird darauf geachtet, dass die Verleihfirma vergleichbare soziale Standards hat. Weil dies bereits zwei mal nicht zutraf, wurde so eine Verleihfirma tatsaechlich bereits zwei Mal gewechselt.
Im uebrigen ist es WIDERLICH (!), dass Menschen “verliehen”
werden kønnen. Aber auch das wird Frau Merkel sicherlich richten und wenn nicht auch egal … pffffffffffffff … UNS betrifft es ja nicht!
Ein anderes funktionierendes, soziales Beispiel ist die GLS Bank: http://www.gls.de/ . Mittelfristig werde ich sowohl hier in Norge als auch in Dtschl. zu solchen ethisch besser agierenden Banken wechseln. Sicher, da kostet dann jede Ueberweisungm Bezahlung und Geld abheben wieder Gebuehren. Aber die kostet es auch jetzt, nur, dass ich die nicht bezahle, sondern dass die Banken die auf die Kreditnehmer – die Armen also – abwaelzen.
Da gibt es auch noch mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Ethisches_Investment#Alternative_Banken_und_Institutionen
“Es handelte sich um die Themen Homöopathie”
=> aha … trotz all meiner langen Monologe im Dunstkreis dieses weiten Themas, versuchst du also tatsaechlich immer noch, mit wissenschaftlichen Fakten gegen Glauben zu argumentieren! Das wird niemals im Allgemeinen funktionieren! Das sind zwei komplementaere (wenn auch nicht sich ausschlieszende) Welten, die nix miteinander zu tun haben. Wenn doch, wuerdest du durch hinreichend gute Argumente naemlich auch von der Homøopatie ueberzeugt werden kønnen.
“Open Document” => “Ich bin so kurz davor ausführlich zu begründen, warum ich Open Document bevorzuge und das zu bloggen.”
Jajaja, mach mal! Ich waere da sehr dankbar fuer, da ich mich noch nicht so richtig gut auskenne, und immer nach Argumenten suche und noch viel wichtiger nach Wegen, diese den Menschen auch nahe zu bringen, OHNE, dass die angepisst sind.
“und weniger Fleisch essen […] im dritten Fall hat ein Neunorweger was dazu in seinem Blog geschrieben.”
Frechigkeit!
Es ist mir im uebrigen egal, wie du das praesentierst. Meinetwegen kannst du ‘ne eventuelle an dir ausgefuehrte Koloskopie øffentlich vorfuehren lassen, um zu zeigen, wie gut weniger Fleisch essen ist.
Mich duenkt ich schrieb ja sogar, dass die Art und Weise wie du es gemacht hast, sogar hilfreich und interessant ist. Aber dass das eben auch besser ginge. Wie bspw. in dem von dir verlinkten Blogbeitrag zum Grueszen beim Joggen. Da ist auch nur eine Zusammenfassung der Daten zu sehen und die unterstuetzt dennoch das Behauptete.
Das Ganze ist natuerlich anders zu sehen, wenn du da einen Untersuchung nach wissenschaftlichen Standards machst.
Aber schøn finde ich, dass du da wirklich mal drueber nachdenkst, dass Sprache und Praesentation mglw. nicht unmittelbare Konsequenzen haben kønnte.
Ich fürchte bei der Diskussion Open Document vs. irgendwas anderes bewegen wir uns insofern in einem ähnlichen Feld wie bei der Homöopathie, als dass die Leute sich durch Argumente nicht überzeugen lassen sondern Vorurteile oder »Glauben« ausschlaggebend sind. Ich kann mich da sicherlich auch nicht von frei sprechen, was andere Formate angeht, nur dass ich eben auf der einen Seite stehe und DIE auf der anderen.
Über die GLS-Bank hab ich schon ein zwei Sachen gelesen. Was mich da stört, ist einerseits der anthroposophische Hintergrund und das Engagement im christlich-kirchlichen Bereich. Andererseits kann ich da nicht persönlich mit einem Mitarbeiter in Kontakt treten sondern muss alles online oder per Telefon abwickeln. Bei Dingen von denen ich keinen Plan habe (wie bspw. Geld, Versicherung) mag ich das aber gar nicht, sonder möchte persönlich mit jemandem sprechen, so von Angesicht zu Angesicht.
Beim Vergleich bzgl. Open Format und Homøopatie wuerde ich so nicht mitgehen.
Homøopatie ist nachweislich wissenschaftlicher Unsinn. Deswegen ist das Glaube. Und “wahren Glauben” kann man nicht mit Fakten erschuettern.
Propreitaere Formate und offene Formate bewegen sich aber im gleichen “Parameterraum”.
Versuch die Diskussion mal anders herum. Schreib auf und begruende, warum propreitaere Format gut sein kønnen. Und dann kannst du ja in einem anderen Beitrag sagen, dass du die trotzdem nicht verwendest, eben weil …
Ich selber benutze nur aufgrund ethisch/philosophischer Motive freie Software im groszen Umfang. Ich hab da keinen Nutzen von, auszer einem guten Gewissen, da ich ja nicht programmieren kann. Es waere deutlich einfacher, wuerde ich windows und word benutzen, da mir das ja quasi hinterhergeschmissen wird. Aber ich hab mir die fuer mich selbst geltenden Argumente auch selbst angeeignet.
Und du verwechselst da mit deinem Statement “philosophische Diskussion” mit “religiøser Diskussion”
Selbstverstaendlich gibt es verschiedene, miteinander konkurrierende Philosophien. Die Philosophie aber ist eine Wissenschaft und deswegen meinte ich, dass sich das im selben “Parameterraum” bewegt.
Bzgl. der GLS Bank.
Ich versteh das total, dass dich das mit dem christlichen Hintergrund abschreckt und auch die anthroposophischen Prinzipien. Ist bei mir genau so.
ABER
1.: Ehtisch richtiges Handeln ist unabhaengig von der Philosophie. Bei uns im Kindergarten ist da in den “Statuten” rgendein blabla von “christlichen Grundwerten”. Was dann aber umgesetzt wird, ist aber das, was ich als grundlegende Menschenrechte sehen wuerde.
Hier wiederum solltest du dann unterscheiden zwischen Glaube und Religion. Ersteres ist fuer alle Menschen wichtig, Letzteres ist i.A. gefaehrlich.
Auch zu sehen ist natuerlich, wie das umgesetzt wird. Wenn bspw., wie bei der Caritas, keine Menschen angestellt werden, die nicht kirchlich registriert sind, dann ist das genau das, was unter den Religionsaspekt faellt und das eigentlich Gute wird in einem verabscheuungswuerdigen Hintergrund ausgefuehrt.
2.: Das Finanzsystem wie es jetzt existiert ist nachweislich schlecht! Das belastet dein Gewissen, weil du es ja unterstuetzt, indem du dein Geld da hintraegst und die das nach _ihren_ Bedingungen weiterverleihen. Die Alternative dazu sind (stark verainfacht gesprochen) “christliche Esoteriker”, die aber eben tatsaechlich einen echten Unterschied machen wollen. Das musst du dann wissen, was dein Gewissen mehr belastet. Nur im christlichen Kontext gefundene Naechstenliebe, oder wissenschaftlich/betriebswirtschaftlich begruendete Ausbeutung der Armen.
Deine eigene Sozialisierung, bzw. deine eigene Religion, steht dir da gerade etwas im Weg.
Das geht mir aber genauso! Ich komm mit dem christlichen Unsinn auch nicht klar. Aber neulich schrieb ich dir ja bereits, was Russell zu hehren Zielen in nicht absehbarer Zukunft meint. Und die Schweinereien im hier und jetzt treiben mich eben dazu, diese Krøte zu schlucken.