Do Re Mi Fa Trek

Ich hatte gerade eine Erkenntnis der besonderen Art. Während ich allein zu Hause meinen Schnupfen pflege, schaue ich einige alte Folgen Star Trek Deep Space Nine1 und obwohl ich schon seit zwei Stunden im Bett sein schlafen wollte, läuft gerade die Folge Sarina. Bei etwa einem Drittel stimmen die Charaktere einen improvisierten Kanon auf Do Re Mi Fa Sol La Ti an. In der ersten oder zweiten Klasse im Musikunterricht, damals im Plattenbau als die Mauer noch stand, begegneten mir diese Silben, aber nur kurz und entweder wurde es uns nie erklärt oder ich vergaß schnell was man damit anstellen kann und warum man diese Namen und dann nochmal die anderen für Töne hat, die, nach denen wir unsere Tonarten bezeichnen, C, D, E und der ganze Rest der Reihe. In irgendeinem Song von Rosenstolz traten diese Silben auch auf und obwohl ich, wenn ich ihnen begegnete, stets unwissend war, wozu sie dienten, war ich doch nie neugierig genug, danach zu suchen oder zu fragen. Bei dem Gesang in dieser Folge DS9 jedoch, wurde es mir von selbst klar, wie aus heiterem Himmel verstand ich, was man auf diese Weise tun, lernen oder üben kann und eine kurze Recherche auf dieser allwissenden Müllhalde bestätigte mich. Was für ein wunderbarer Moment der Erkenntnis für ein so lange mit mir rumgetragenes Rätsel! 🙂

  1. An dieser Stelle möchte ich nochmal auf die Trek-Theorie von fefe verweisen. Lesenswert und ich glaube er hat recht. Viele Dinge, die wir als Hacker heute tun, basieren auf einem humanistischen Werteverständnis wie es auch Gene Rodenberry im Sinn hatte und da bin ich sehr froh drüber. []

Kein-Kelvin-Kommentar-Kichern

Quote

Dunkel erinnert sich vielleicht der eine oder andere an den Beitrag Toller Tonwechsel-Trip vom letzten Jahr. Jetzt bin ich zufällig nochmal an dem einen Video vorbeigestolpert, das ich damals bei YouTube reingetan hatte und sehe da folgenden Kommentar:

i like how the video is 4:33 long

Ich find das gerade so dermaßen cool, dass von den über 3000 Leuten, die das Video in ein paar Monaten gesehen haben, jemand bemerkt hat, dass ich das als Anspielung auf ein anderes Stück von John Cage ganz bewusst auf diese Länge geschnitten hab … *kicher*

Diabolisches Dekor?

Ein Sonntag im Mai – wie auch bereits im letzten Jahr machte ich mich am frühen Nachmittag auf zum Orgelspaziergang, einer ganz wunderbaren Veranstaltung. Auf drei Orgeln der Stadt werden zu drei aufeinanderfolgenden Stunden Konzerte gespielt und der Eintritt ist frei. Ganz konkret spielte in diesem Jahr um 14:00 Uhr im Kloster Unser Lieben Frauen Arvid Gast einige Stücke von Bach. Um 15:00 Uhr erklangen in der Kathedrale St. Sebastian etwas jüngere Stücke mit Matthias Mück an der Orgel. Während des Konzertes fiel mein Blick auf die beiden Beichtstühle an den Seiten der Kirche:

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6 × 6 × 6 Felder … was mag sich der Tischlermeister dabei wohl gedacht haben?1 Das Muster an sich ist zusätzlich interessant. Handelt es sich um ein wahlloses Ornament oder ist binär eine Botschaft kodiert in 27 Byte?

Im abschließenden Konzert im Dom zu den Klängen des ganz wunderbaren, modernen Werks »The Planets« von Gustav Holst mit Barry Jordan an der Orgel hatte ich derlei Fragen jedoch längst vergessen und lauschte Musik, Gewitter und Regen. 🙂

  1. Die grünen Rahmen sind übrigens nur zur Veranschaulichung und nicht Teil des Dekors! []