Warum ich kein Auto brauche

Die Diskussion, warum ich hier in Magdeburg kein eigenes Auto habe und auch keines brauche, hatte ich in den letzten Wochen öfter. Sehr schön zusammengefasst hat das jetzt Ben drüben bei »Anmut und Demut«:

Man kann damit Wasserkisten transportieren, die die Getränkeindustrie vermutlich in irgendeinem schmutzigen Tauschgeschäft mit der Autoindustrie extra erfunden hat, damit es für immerdar ein Totschlagargument gibt, ein Auto zu haben.

Ich lass das einfach mal so stehen. 😀

DNF

DNF heißt Did Not Find und damit soviel wie nicht gefunden, zumindest, wenn es um Geocaching geht. Einen DNF der besonderen Art hatte ich letzte Woche, als ich dienstlich in den Niederlanden unterwegs war. Das kam so …

Ich hatte mir aus einer Laune heraus ein Garmin Oregon 450 zugelegt – krasses Teil mit allem möglichen Schnickschnack, u.a. auch Waypoints in Form von Geocaches für’s sogenannte Paperless Caching. Das Raufladen von entsprechenden GPX-Dateien ist auch kein Problem, das Rankommen, an die Dateien schon eher. Wenn man das direkt über geocaching.com machen will, hilft ein Premium Account. Eine komfortable Software für Linux, wo das auch ohne geht und trotzdem die komplette Beschreibung mit Hints und Logs und allem Drum und Dran auf dem Gerät landet, habe ich nicht gefunden und so startete ich mit ein paar Waypoints, wo nicht viel mehr als die Koordinaten vermerkt waren. Weder Difficulty, noch Größe des Behälters oder irgendein Hinweis waren gespeichert, nackte Koordinaten und der Name des Caches.

Ankunft gegen 7 Uhr abends im Hotel, Blick auf’s GPS und siehe da ein Cache namens »First Dutch« in gut 3 km Entfernung.1 Ich dachte so bei mir, dass man das ja auch mal zu Fuß kurz wandern2 könnte, scheint ja schließlich die allererste Dose im freundlichen Nachbarland zu sein, und los ging’s. Als ich nach 5 km realer Strecke kurz vor Sonnenuntergang im Zielgebiet ankam, bot sich mir ein überraschendes Bild:

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Eine riesige Sanddüne breitete sich vor mir aus. Noch 350 Meter bis zum Cache. Das Gerät führte mich zu einem freistehenden Baum. »Wird schon zu finden sein, irgendein klassisches Cacheversteck und dann ab zurück ins Hotel«, dachte ich noch so bei mir, aber da wurde nichts draus. Nach einer viertel Stunde Suchen musste der Telefonjoker herhalten und der las mir dann vor, was ich zuvor keines Blickes gewürdigt hatte: die Cachebeschreibung. Dort hieß es dann, dass man die Koordinaten erstmal vergessen kann und sich die Verbindungslinie zwischen irgendwelchen Bäumen vorstellen und auf der Hälfte mal 20 cm tief nach einer Kiste graben soll. Graben, in einem nur schwer einzugrenzenden Zielgebiet, überstieg dann aber mein zeitliches Budget und Werkzeug hatte ich schließlich auch keins dabei, so dass ich den Versuch GC1C6 zu finden dann abbrach.

Der Rückweg war ähnlich lang und am Ende des Tages war ich 10 km gelaufen. Hätte ich die Beschreibung vorher gelesen, wäre ich das wahrscheinlich nicht gegangen, aber dann wären mir auch ein paar einmalige optische Eindrücke in dieser Dünenlandschaft verwehrt geblieben. Ein paar Bilder gibt’s noch in meinem Fotoalbum, ansonsten haben viele andere Leute, auf der Seite des Caches noch etliche Fotos hochgeladen. Schade zwar, dass ich die Dose dieses besonderen Caches nicht finden konnte, aber die Bilder des riesigen Sandkastens mitten im Wald haben schon entschädigt. 🙂

  1. Hab mal bewusst hier noch keinen Link gesetzt … 😉 []
  2. Moment, war das gerade eine unbewusste Monkey-Island-Referenz? []