Erholsame Elbsandstein-Erfolge

Ende Mai 2012, Benny von free-solo.de bittet mich einen Link zur Ankündigung des Elbsandsteinbouldercup 2012 in Magdeburg weiter zu verbreiten. Kurz drüber geschaut, Blut geleckt, Link geteilt. Der angekündigte Team-Wettbewerb am Sonntag versprach genau drei meiner liebsten Beschäftigungen an der frischen Luft zu vereinen. In den folgenden Wochen ging ich ungefähr jedem Kletterer in Magdeburg, den ich für halbwegs talentiert auf der Slackline und im Umgang mit dem Volleyball hielt, auf die Nerven, um ja genug Leute für ein Team zusammen zu bekommen. Von den fünf wackeren Sportlern, die fest zugesagt und dafür zum Teil extra noch Dienstpläne getauscht hatten, saßen dann am 13. Juli vier im Auto Richtung Bad Schandau, genug für eine Mannschaft.

Ankunft Freitag abend überraschend rechtzeitig1 vor dem Diavortrag über das Leben von Kurt Albert. Zelt aufbauen, ortskundige Führer schnappen, noch ein Fußpils auf die Hand und dann begann das entspannte Wochenende, entspannt auch deshalb, weil die Herren beim Einzelwettkampf am Sonnabend sich erst am späten Vormittag registrieren mussten, die Damen waren da schon halb acht gefordert. Die Dame in unserem Team schlief aber erstmal gemütlich aus und verschwand dann mit unserem furchtlosen Vorsteiger zu den Schrammsteinen – wenn man schon mal in Sachsen ist …

img_4577 Torsten und ich vertrödelten den Vormittag unter anderem damit in weiser Voraussicht Bier kalt zu »stellen« in der Elbe, wagten uns dann aber an die zehn Boulder. Primärziel war bei den sackschweren Bouldern und dem starken Starterfeld erstmal nicht letzter zu werden2, aber wir korrigierten das dann noch auf »drei Top wären schön«. Es zeigte sich dann auch, dass die Boulder den Erwartungen gerecht wurden: schwer schwer schwer. Aber hilft ja nichts, trotzdem einsteigen, probieren, was das Zeug hält und Spaß dabei haben. Nebenbei huschten wir immer mal wieder ins Verpflegungszelt, an dieser Stelle nochmal Danke für den leckeren Obstsalat! Am Ende standen wirklich für jeden von uns drei Top und einige Zonenwertungen. Vor dem großen Finale im Modus »Deep Water Boulder« über dem Außenbecken der Toskana-Therme probierten wir dann erstmal noch die Slacklines aus, natürlich auch bisschen als Einstimmung auf den Sonntag. Der restliche Sonnabend wurde dann genüsslich mit Hopfenkaltschale zelebriert und wir spielten uns auch noch mal warm für Volleyball im Sand.

img_4579 Sonntag früh wurde nach Ausgabe der Laufzettel für die Teams und Auslosung der Startnummern dann auch endlich der Modus für den Teamwettbewerb klar: jeder musste alles machen. Aber: bis auf die angesetzten zwei mal zehn Minuten Beachvolleyball war die Reihenfolge jedem selbst überlassen und man hatte reichlich Zeit, Zeit um zwischen den Bouldern den schicken Mädels hinterherzugucken, Zeit für’s Verpflegungszelt, Zeit um rauszukriegen, welche Tricks auf der Slackline die meisten Punkte geben und Zeit die Wolken zu betrachten, die am ganzen Wochenende überraschend selten zu so starker Kondensation neigten, dass danach unten alle nass wurden. Von Sonne verwöhnt – da muss man ja in diesem Sommer schon dankbar für sein! Dankbar waren wir auch für die uns zugelosten Gegner beim Beachvolleyball. Dadurch entging uns zwar ein packendes Tie-Break, wie es beispielsweise das Team »Halle Rocks« ausspielen musste, aber die große Punktedifferenz kam uns für die Gesamtwertung sehr entgegen. Die Boulder waren am Sonntag deutlich leichter, auch wenn es immernoch kaum möglich war, alle zu schaffen. Die anderen Teams waren beim Bouldern auch stärker dann als wir, die Details kann man alle in den Ergebnissen nachlesen, aber ich will nicht vorgreifen. Beim Slacklinen hatten wir auch ein bisschen Glück, gerade die lange 20m-Line ungefähr 1,20m über dem Boden verlangte einem alles ab. Mir war es trotz zahlreicher Versuch leider nicht vergönnt diese einmal durchzulaufen, aber die anderen beiden Herren unseres Teams sackten dafür die Maximalpunktzahl ein.

img_4630 Mit der Gewissheit jetzt schon einen wunderbaren Tag gehabt zu haben, egal wieviele Teams jetzt konkret vor einem waren, nutzten wir nach Abgabe unseres Laufzettels erstmal ausgiebig die Therme. Die Boulder über dem Wasser wurden ebenso ausprobiert wie Whirlpool, Strömunskanal und das fetzig illuminierte Solebecken. Mit einem großen Eis, aber ohne große Erwartungen ging es dann zum letzten Tagesordnungspunkt über: der Siegerehrung. Wegen der großen Anzahl von zweiundzwanzig Teams wurden Preise für die ersten sechs Mannschaften ausgelobt. Aufgerufen wurden »Die Bergbananen« und »Elbsight Deluxe« und dann war es plötzlich vorbei mit dem gemütlichen Eisessen, weil es das Team »Magdeburger Morgengrauen« tatsächlich auf Platz vier geschafft hatte, der Gesichtsausdruck meiner Teammitglieder in dem Moment war wohl am besten mit Unglauben und Fassungslosigkeit zu beschreiben, wich dann aber sehr schnell einem bis weit in die nächste Woche reichenden breiten Dauergrinsen. Vor uns nur Teams mit starken und sehr starken Boulderern: Freude! 🙂

An dieser Stelle sei dann auch nochmal den Organisatoren gedankt für ein reibungloses und mit allem Drum und Dran fantastisches Wochenende: ein toller Ort, sympathische Menschen, faire Sportler und wenn man den Bericht von Benny aus Halle bei climbing.de oder direkt bei Bayomi (mit schicken Bildern!) liest, sind wir nicht die einzigen, denen es gefallen hat. Wir kommen sehr gern im nächsten Jahr wieder!

  1. kaum Verkehr in Pirna, das soll da wohl die Ausnahme sein []
  2. für mindestens einen von uns war das ja sowieso der Fall, weil der andere dann … na ihr wisst schon []

Kühnes Kletterhallenkollektiv

Seit einigen Jahren gehen in der Magdeburger Kletterszene immer mal wieder Gerüchte um, jemand würde eine Kletterhalle bauen wollen. Da waren interessante Ideen dabei oder coole Locations, aber es waren nie mehr als Gerüchte und bis auf den Großen Angerfelsen im Elbauenpark sahen die Klettermöglichkeiten direkt in Magdeburg stets dürftig aus, speziell im Winter.

In diesem Jahr nun tauchten gleich zwei Projekte am Horizont auf, die wesentlich konkreter aussehen. Zunächst machte im April ein Link auf das Projekt Solid Rock die Runde. Aus der Szene verlautet, dass die Betreiber wohl Kampfsportler sind und Klettern als Trainingsergänzung für sich entdeckt haben. Die Halle selbst soll gerüchteweise auf dem Gelände der alten Diamantbrauerei sein und einen Kletter- und Boulderbereich beinhalten: 600m² und 150m². Viel mehr ist bisher nicht rauszukriegen, zumal die Jungs unter den Kletterern in Magdeburg reichlich unbekannt sind.

Das andere Projekt wurde Anfang Mai das erste Mal der interessierten Öffentlichkeit präsentiert, auf einer Infoveranstaltung in der Uni-Sporthalle. Die Besucher kamen zahlreich und staunten nicht schlecht, als Uta, Micha, Erti und Jens das Projekt »Kletterwerk« vorstellten. In Buckau, hinter dem Gelände der Abtshofbrauerei, haben diese ein Gelände gekauft mit alten Werkshallen, die sich ideal für den Ausbau zur Kletterhalle zu eignen scheinen.1 Die Pläne sind ehrgeizig, die aufgeworfenen Stichworte ambitioniert. Von einem Landesleistungszentrum war zu hören, nationalen und internationalen Wettkämpfen, Zusammenarbeit mit dem Sportzentrum und den Sportwissenschaftlern der Uni, dem USC, dem DAV. Daneben soll die Halle für Schulungen und Firmenevents genutzt werden, kein Wunder eigentlich, wenn man weiß, womit Uta und Erti bisher so ihr Geld verdienen. 😉

Aprospos Geld: ganz billig wird der Spaß nicht und die Finanzierung ist bei alldem wohl der Knackpunkt. Ganz unterschiedliche Töpfe will man anzapfen: öffentliche Förderung, Investorenkapital, Kredite, Erträge usw. – durchgerechnet wird das alles gerade und im Herbst soll es dann in die Antrags- und Genehmigungsphase gehen. Ziel ist die Landesmeisterschaft 2013 in Magdeburg auszurichten.

Auch die Zahlen zu Kletterfläche, Routen, maximaler Höhe lassen einem die Kinnlade runterklappen. Von nicht weniger als 1800m² mit über 180 Kletterrouten in verschiedenen Bereichen und einem zusätzlich 370m² Boulderbereich in der ersten Ausbaustufe war die Rede und das ist nur die erste Ausbaustufe. Bis dahin ist einiges zu tun. Ziel der Veranstaltung war es daher auch bei der lokalen Community um Unterstützung zu werben, um diese von vornherein auch in der Planung zu berücksichtigen. Geboten und gefragt ist da alles mögliche: Mitgestaltungsmöglichkeit, Kontakte und Beziehungen, Öffentlichkeitsarbeit, Feedback, tatkräftig helfende Hände und natürlich auch Geld.

Mir persönlich ist dieser Ansatz sehr sympatisch. Gerade wenn man mit USC und DAV eng zusamenarbeiten will, ist die Einbindung der lokalen Kletterszene wichtig. Dem Betreiberteam kann man nur die Daumen drücken, gerade mit der Konkurrenz der zweiten Kletterhalle wird das Projekt nicht einfach zu stemmen sein.

Interessierte sollten sich die Webseite vom Kletterwerk anschauen, dort gibt es auch ein Blog, wo wohl ab und zu mal Updates zum aktuellen Stand zu finden sein werden, schaut einfach mal auf werk4-md.de vorbei!

  1. Die Bausubstanz wurde/wird geprüft und ist wohl okay. []

Boulderer beerdigen Biber

img_1580 Ein Montag nachmittag im Juli, Anruf von Micha: »Ey die Hallenser kommen heute nach Magdeburg, ich will den ein paar Spots zeigen, haste Zeit?«. Kernarbeitszeit gepaart mit angefallenen Überstunden sind was feines und so trafen wir uns gegen vier an den Betonfundamenten der Stahlseilverankerung der Fußgängerbrücke am Herrenkrug.1 Warm war’s, Sonne war da und trocken blieb es den ganzen nachmittag, alles prima also.

Die Jungs aus Halle waren noch nicht da und so konnten wir uns zu viert erstmal ausgiebig an den Geruch eines verendeten Bibers gewöhnen. Schnell noch ein Kreuz aufgestellt und ein Foto gemacht und dann aber nix wie ran an die Wand. Boulderer sind schließlich die harten Jungs und lassen sich von Verwesungsgestank nicht aufhalten. *muha* Unterdessen sammelte sich so ein nettes Grüppchen und die zwei Boulder an den Dekoleisten des Betonklotzes waren schnell bezwungen. Der Aufstieg über die Reibung an der Seite gelang an diesem Tag leider niemandem, aber unmöglich scheint auch das nicht.

img_1603 Ortswechsel, weiter ging’s am Jerichower Platz, zum Glück schon nach Feierabend, tagsüber sollte man sich besser fernhalten, es sei denn man hat große Lust die hiesige Blockwartmentalität mal aus nächster Nähe zu erleben. Auch dort ist viel möglich und die weit gereisten machten viele viele Bilder, die vielleicht mal irgendwann im nächsten Jahr in einem Boulderführer für die Gegend landen …

Ein weiterer Ortswechsel führte uns dann noch zur alten Hubbrücke, Stadtparkseite, einer der Lieblingsspots von Micha. Dumm nur, dass Tino Michas Projekt dann gleich im zweiten Versuch getoppt hat. Respekt und allseitiger2 Beifall, war aber wohl auch im Bereich 6c/7a und für mich einer von den Bouldern, wo beim Einstieg nicht mal der zweite Fuß vom Boden abhebt. Sei’s drum, das Bier danach war lecker und in heiterer Runde wurde beschlossen, dass das nicht der letzte Besuch aus Halle war. 🙂

Update: Auf free-solo.de gibt es jetzt auch noch einen kurzen Bericht (ganz runter scrollen!) und ein Bild von mir und dem Biber. *gg*

  1. Eine traumhaft schöne Brücke übrigens, also falls sich wer wundern sollte, warum in dem Album mehr Fotos von der Brücke als vom Bouldern sind … O:-) []
  2. auch von Micha natürlich []

Halle Rocks Vol. 2.0

img_0923 Ein Sonnabend im späten Mai, gute Wetteraussichten, Crashpad geliehen und Mitfahrgelegenheit bei der Gartenparty am Abend zuvor klar gemacht – beste Voraussetzungen für einen Wettstreit mit einem Haufen Gleichgesinnter. Abfahrt 10:30 Uhr und wenig später hockt man zwischen diversen anderen Boulderern in einem alten Steinbruch in Mitteldeutschland1 und wartet ungeduldig auf die Ausgabe der Laufzettel für Halle Rocks Vol. 2.0

Soviel zur Einführung. Los ging die Kletterei dann kurz nach zwölf. Aus Magdeburg waren inklusive mir glorreiche sieben Jungs angetreten und ein paar Groupies hatten wir auch dabei, zum Glück, wer hätte sonst die ganzen Fotos machen sollen? 😉

img_0934 Zunächst blieb unser Grüppchen noch zusammen und unter sich, starten wollten wir mit ein paar einfacheren Bouldern im Sektor Altherrenwand. Rechts neben Der Held vom Erdbeerfeld waren noch zwei Boulder vorgesehen, alle drei zusammen eine nette Erwärmung, wobei »Nasenflo« in der Mitte schon spannend war, einfach mal beim soeben verlinkten Helden nachlesen, da ist die auch beschrieben. Von oben sah’s dann jedenfalls entspannt aus:

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Faul wie wir waren liefen wir dann nicht etwa zu Bouldern in unserem Leistungsbereich, die uns gute Punkte gebracht hätten, sondern nahmen uns erstmal Schmerzathletik vor – sehr interessant, um nicht zu sagen unmöglich. Nichtsdestotrotz gute Boulderstimmung so mit Anfeuern, Probieren und dumme Sprüche machen. 😀

Die dummen Sprüche blieben einem danach beim Sandwich direkt mal im Halse stecken. Direkt unter dem überhängenden Teil ein doof abzusichernder Steinblock. Da hieß es dann alle verfügbaren Crashpads drapieren und gut spotten. Der Boulder selbst war gut machbar, aber für den Kopf halt bisschen komisch.

img_1084 Direkt darüber im Sektor Sonnenwende versuchten wir uns dann an Fleischwolf und Werwolf, beides auf den selben kleinen Block rauf und beides nicht ohne. Ganz ehrlich, wenn ich den Fleischwolf nicht vorher von Simone und Tino geklettert gesehen hätte, keine Chance und der Werwolf war einfach eine Nummer zu hart, egal wie leicht das bei den Profis aussah.

Aber es gab danach zum Glück auch noch geringüfig leichtere Routen. Dr. Mantle beispielsweise ist ein absolutes Muss im Aktienbruch, kann man sogar ohne Crashpad angehen. Von den weiteren Routen in der Ecke waren The Nose und Zurück in die Zukunft noch ganz gut machbar, alles andere wurde von uns zwar probiert, aber da fehlt wohl irgendwie noch Übung, Kraft, Inspiration oder was auch immer. :-/

Dann trennten sich so ein bisschen die Wege der Gruppe, mal was essen und trinken, das Gebüsch angucken und sich schon mal bisschen selbst bedauern, weil man ja schon so erschöpft war. Ich begab mich nach dem Aussteiger2 an Blöde Idee3 vorbei in den Sektor Leistenbruch um dort ein weiteres Mal das Glück zu haben, Simone und Tino den Sternchenboulder vorklettern zu sehen. Widia hat sich den Stern auch wirklich verdient, geile Bewegungen drin! Querbohrung und Schau mal, Frost konnte man dann nebenbei noch mitnehmen und Dümmer war auch nich so schwer. Mittlerweile ging es aber schon auf die fünf Stunden zu und an Birdy Nam Nam biss ich mir dann die Zähne aus, vielleicht lag’s auch an den Schuhen, wer weiß.4

In den letzten Minuten traf dann noch der Chefboulderer aus Magdeburg ein und im Sektor Rohrpost konnte ich mir die letzten Erfolgserlebnisse des Tages sichern. Für 180° reichte die Kraft noch, sehr cool! Bei Yacht nach Liebe musste ich dann aber leider die Segel streichen, Kondition alle, die Route hätte man wohl besser am Anfang des Tages gemacht. 😉

Zum krönenden Abschluss blieb kurz vor Zettelabgabe noch Zeit für die wahnsinnigen 13 Punkte, die man sich im Drehstuhl für den Flash sichern konnte – wenigstens einen der vier Boulder auf dem Zettel geschafft, die mit zwei Sternchen versehen waren … 😀

Die Auswertung der Zettel war dann für die Magdeburger nur untereinander spannend, weniger im Hinblick auf das Erreichen vorderer Plätze5 – das Finale danach war aber ein echter Hingucker, und ich meine nicht nur das Frauenfinale! Nochmal alle beisammen, ein spannender Wettkampf und der spätere Sieger putzt sogar Griffe für den Zweit- und Drittplatzierten, ein wahrlich gelungener Ausklang eines schönen Tages!

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  1. der Aktienbruch bei Löbejün []
  2. War doof, komische Linie und dolle hoch ohne oben sinnvoll aussteigen zu können. []
  3. Hatte ich dann später noch schnell nachgeholt. []
  4. Dabei sah’s bei den anderen mal wieder so einfach aus. []
  5. wie man auch an der Ergebnisliste sehen kann :-/ []

Dicke Arme für den Winter

Wenn eine Frau sagt: »Geh Bouldern!« Wenn eine andere Frau fragt, ob man mit zum Bouldern geht?1 Wenn man die Kletterschuhe für die harten Routen eingepackt hat und das coole Shirt aus Italien nicht nur unter dem dicken Pulli tragen will. Wenn man zur Halle nur zwei Minuten vom Büro den Berg runterrollt, der Eintritt pauschal bis Weihnachten abgegolten wird und die Öffnungszeiten von vor dem Aufstehen bis spät in den Abend reichen. Was hält einen da noch gleich vom Bouldern ab? Genau – nichts!

Da war ich dann heute das erste Mal in dem Keller,2 den mein Chef als klein, voll und muchtig beschrieben hatte. Klein stimmt nicht, zumindest nicht verglichen mit den mir bekannten Indoor-Boulder-Möglichkeiten in Magdeburg. Schätzungsweise 50 Meter Wand kommen da schon zusammen, von senkrechter Wand über stark überhängend bis Dach alles dabei. Komplett mit weichen Matten ausgelegt und die Luft ist logischerweise recht staubig, über den dritten Punkt könnte man sich also streiten. Voll war es, war aber auch zu erwarten so zwischen 6 und 8 Uhr abends. Aber es war nicht zu voll, es war genug frei und viel möglich.

Die Routen werden natürlich vom Boulderer selbst definiert. Ein paar nette waren heute schonmal dabei. Da geht definitiv was. Wenn ich’s bis Weihnachten zweimal die Woche dahin schaffe, hab ich sogar den Pauschalbetrag gegenüber dem einfachen Eintritt raus, insofern steht der Plan quasi.

Erwähnenswert am Rande: die nebenbei laufende Musik kam mir überraschend bekannt vor. Da muss ich die Schwedin aus dem Büro nebenan morgen direkt nochmal fragen, ob sie die Band aus ihrer Heimatstadt erkannt hat. Gespielt wurde das Album Clayman der Band In Flames, fetter Göteborg-Metal. *gg*

  1. Obwohl ich annehme Leser zu haben, die mit Begriff nichts anfangen können, erklär ich das heute mal nicht extra. Steht alles ausführlich bei der allwissenden Müllhalde. []
  2. sagt der Boulderer so, auch wenn’s ebenerdig ist []

Kleine Urlaubsnachlese 2009

Zwei Wochen sind vergangen, seit unserem Urlaub in diesem Jahr. Für mich war es der erste längere richtige Urlaub seit langem. Da die Möglichkeiten wegen meines Auslandsaufenthalts begrenzt waren: same procedure as immer – also für die anderen drei. Ziel: das europäische Kletter-Mekka, also zumindest laut den Kletterführern. 😉

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Am Wochenende vorher war ich noch ein wenig angeschlagen und so machten wir uns Dienstag abend auf Richtung Süden, das Pony vollgeladen und los Richtung Brenner. Ankunft Mittwoch früh: Ernüchterung stellt sich ein, weil das Zelt im Regen aufgebaut werden musste. Den Anreisetag verbrachten wir dann in den Läden von Arco, in der Pizzeria, die wir in den folgenden Tagen noch öfter besuchen sollten und im Zelt bei allerlei mitgebrachter Literatur.

Richtig in die vollen ging es dann ab Donnerstag. Was als Kletterurlaub geplant war, wurde ein astreiner Kletterurlaub. Sonne bis zum Abreisetag, jeden Tag Klettern, danach je nach Zeit noch schön im Gardasee baden, abends traditionell Pizza oder Pasta mit Eis im Anschluss und den Abend vor dem Zelt ausklingen lassen. 😀

Die Klettereien waren abwechslungsreich und interessant, vor allem weil wir es irgendwie schafften die allzu beliebten Gebiete links liegen zu lassen. Neben Reibungsplatten und einer coolen 6a-Hangellinie war am vorletzten Tag auch der Klettersteig am Monte Colodri dabei. Krönender Abschluss am Tag vor der Abreise: zwei feine parallele 250m-Touren mit je 11 Seillängen, maximalen Schwierigkeiten von 5c (A. und ich) bzw. 5b (Z. und B.) und einem fiesen Wanderweg als Abstieg. Tolle Sache das!

Am Abreisetag dann Regen, irgendwie muss das am Konzept Zelten liegen, oder an diesem speziellen Zelt oder am Wetterbericht oder an Yoko Ono, wer weiß. Wer Bilder anschauen will, eins ist da oben zu sehen, das Album erreicht man durch Draufklicken. 🙂