Aus der Kategorie »Alex erklärt das Internet« heute: Punkt.
(Weil die Frage aufkam.)
Aus der Kategorie »Alex erklärt das Internet« heute: Punkt.
(Weil die Frage aufkam.)
Gestern abend um etwa die selbe Zeit saß ich an selber Stelle.1 Ich hatte eine (im übrigen exzellente) Folge Futurama gesehen, nebenbei eine Pizza gegessen, einen Kaffee getrunken2 und dann überlegt, was ich mit dem restlichen Abend so anstelle. Der üblichen Beschäftigung der Vorwoche konnte ich schlecht nachgehen und Motivation für irgendwas war nicht so recht da, wenngleich die ToDo-Listen natürlich lang sind. Gestern reichte es seltsamerweise noch für das (fast) letzte Zurechtfummeln des CSS für den Relaunch von lespocky.de.3
Heute hab ich bei klettern-md.de bisschen was über Deep Water Soloing gelernt und noch ein paar Videos dazu auf YouTube angesehen und wo ich schon im Web 2.0 war, beschlossen mich diesem Blog zu widmen. In der Rubrik »Entwürfe« stapeln sich mittlerweile einige Ideen für neue Einträge. Da geht es um die European Health Insurance Card, die eigentlich schon längst in meinem Briefkasten liegen müsste, den bösen Staat und das Buch, was meine Mitbewohnerin in Magdeburg geschickt bekommen hat, seltsame Suchanfragen, mit denen Leute auf dieses Blog kommen4 oder auch verschiedene Kekssorten hier in Norwegen. Auch die Erlebnisse von der tollen letzten Woche harren noch der Ausformulierung.
Nichts von alledem passt aber zur Stimmung von heute, scheint mir da ähnlich zu gehen wie Tux, der in seinem brandneuen Blog heute von Kreativem Matsch schreibt. Viel interessanter ist da wirklich ein ungewohnter Wochenrhythmus: vergleichsweise spät Aufstehen, den ganzen Tag wuseln um noch ein paar Überstunden rauszuarbeiten und dann abends ein bisschen mit anderen Bloggern chatten und nicht ins Bett kommen. Am Licht draußen kann’s eigentlich nicht liegen, das ist jetzt Anfang September nicht allzu ungewöhnlich.
Wie auch immer, beim nächsten Beitrag gibt’s dann vermutlich wieder mehr Bilder und weniger Links und Fußnoten. Dieser hier ist nur um die Welt zu beruhigen, dass es mich noch gibt. 😉
Flöckchen überlegt, warum sie überhaupt bloggt, wieso das Schreiben so schwer ist, was sie überhaupt schreiben soll, wen das dann noch interessiert, wenn niemand das kommentiert und beendet den Beitrag nach einem Beispielabsatz für bloggenswerte Gedanken mit:
Sind sowas Themen für Blogs? Will jemand sowas lesen? Willst du sowas lesen?
Ach ich weiß auch nicht.
Die aufgeworfenen Fragen sind nicht uninteressant. Ich selbst blogge jetzt seit zwei Jahren sehr themengebunden im antiblau blog und hier seit ein paar Wochen über alles mögliche. Um die Frage nach der Motivation zu beantworten, drösel ich die Geschichte mal von hinten auf.
Da wären zunächst mal klassische private Blogs. Die Autoren schreiben über Gott und die Welt, ihre Kinder, das Wetter, den Urlaub, Begegnungen, Kuriositäten im allgemeinen, ihre Heimatstadt, ihr neuestes Spielzeug usw. – sie schreiben was sie privat bewegt, ohne Anspruch die Welt zu verbessern und hauptsächlich für Leute, die sie kennen, auch wenn es rein technisch gesehen jeder lesen könnte.
Alle anderen Blogs bezeichne ich mal als themengebunden. Es gibt Blogs über Hard- und Software, über das Baby, den Auslandsaufenthalt. Manch einer stellt nur Fotos in sein Blog oder seine selbst gezeichneten Cartoons. Es gibt Blogs über die Arbeit (wie das Bestatterweblog oder das lawblog) und politische Blogs. Letztere haben schon den Anspruch, etwas zu bewegen. Andere Autoren schreiben über das eigene Hobby und wieder andere nur darüber, was dritte so den ganzen Tag falsch machen (Bildblog beispielsweise). Man sieht schon, die Themen sind so vielfältig wie die Menschen, die da hinter der Tastatur sitzen.
Ich denke, diese Frage ist ganz wichtig, um im Umkehrschluss rauszubekommen, für wen man schreiben will. Ich will jetzt nicht jedes einzelnen beleuchten, aber ich greife einfach mal (alphabetisch sortiert 😉 ) ein paar Beispiele aus meinem Feedreader raus:
Die Auflistung zeigt sehr unterschiedliche Blogs und deutet schon die verschiedenen Gründe an, warum die für mich interessant sind: Zum einen sind es Blogs von Freunden, die ich persönlich kenne. Da sind Themen und Stil eher hintergründig, weil mich die Leute interessieren. (DoppelPlus, wenn’s trotzdem gut geschrieben ist. 😉 ) Dann wären da Blogs, die Themen behandeln, die mich interessieren und gut recherchiert sind, wie eben gewisse politische Blogs oder Blogs von Leuten mit sehr ähnlichen Hobbys. Als drittes hätten wir Blogs, die amüsant oder lustig sind, wiederum relativ unabhängig vom Thema. Es kristallieren sich also drei Punkte raus, die Blogs interessant machen:
Andersrum wird natürlich auch ein Schuh draus: ein Blog über’s Angeln von einem Wildfremden, das geschrieben ist wie ein Schulaufsatz in der sechsten Klasse, interessiert mich nicht die Bohne. Wenn der Blog-Autor schreibt, schreibt er entweder für eine der ersten beiden Zielgruppen oder weil er Spaß am Schreiben hat und damit evtl. Punkt 3 trifft.
Einfach zu beantworten ist die Frage für das antiblau blog. Dort schreiben wir Dinge, die wir für interessante Beiträge zum Computer-Thema halten, meistens Sachen, die in der Form im Netz nicht zu Hauf zu finden sind und wo wir selbst Recherche- oder Forschungsarbeit reinstecken. Die Suchbegriffe, mit denen die Leute auf das Blog kommen geben uns recht, auch wenn die wenigsten Leser die Beiträge auch kommentieren.
Für dieses Blog hier treffen die anderen beiden Punkte zu. Ich schreibe hauptsächlich direkt für meine Freunde und Familie – anzunehmen, dass meinen Wochenendausflug die ganze Welt interessiert, wäre wohl etwas vermessen. Gleichzeitig habe ich aber Spaß am Schreiben und versuche hier und da ein bisschen witzig zu sein. (Was im Übrigen auch klappt, wie mir der eine oder andere Kommentar am Blog vorbei schon bestätigt hat.) Der dritte Grund für mein persönliches Blog ist das Festhalten bestimmter Erlebnisse und Bilder, eigentlich wie ein klassisches Tagebuch, nur eben etwas öffentlicher.
Meine beiden Blogs sind nicht die ersten Versuche, Sachen im Netz zu veröffentlichen, davor gab es statische Homepages. Die Erfahrung daraus (und das hatte ich auch eingangs erwähnt) und aus den Blogs, die ich selbst gern lese, zeigt:
Will ich dem Leser den Tag versüßen mit ausgeflippten Gedanken? Sollen mich die Leute besser kennenlernen? Will ich mich hier beliebt machen? Habe ich so wenig Zeit, dass eine ganze Menge Leute mit den Benachrichtigungen zu neuen Beiträgen daran erinnert werden, dass es mich gibt?
Wie im ganzen Beitrag schon, meine ganz persönliche Sicht. Ich will mich nicht beliebt machen oder irgendwem den Tag versüßen. Ich brauche auch niemanden erinnern, dass es mich gibt oder meine Schokoladenseite herausstellen.
Wieder sind es drei Punkte, die zur Motivation beitragen. Einerseits sind das konkrete Hilfestellungen zu technischen Problemen (jaja, ungefragt, egal, der Erfolg und so). Andererseits sind das Sachverhalte, die ich für wichtig halte und wo sich die Leute mal Gedanken machen sollten oder die wenigstens eine interessante Diskussion versprechen könnten (jaja, world changing tree hugger). Naja und dann will ich den Freunden und Verwandten noch mitteilen, was ich so spannendes erlebe, ohne die selben Geschichten fünf mal erzählen zu müssen (jaja, diese furchtbar hektische Zeit heutzutage).
Drei Punkte also: ich sehe, dass die Leute (Geeks) das lesen (z.B. anhand der Suchbegriffe und Statistik). Ich will, dass die Leute (alle) das lesen (z.B. wenn’s um Politik geht). Ich weiß, dass die Leute (Freunde und Familie) das lesen (z.B. wenn ich vom Wochenendausflug schreibe). Das ganze immer unter der Voraussetzung, dass mir das Schreiben Spaß macht und ich für wenigstens eine der möglichen Zielgruppen einen schönen Beitrag schreibe.
Es mag auch noch andere Motivationen geben, sieht man ja z.T. auch an der Auswahl der Blogs oben, für mich reichen die letztgenannten Punkte. Da muss sich dann nun jeder selbst entscheiden. Wenn man Bestätigung braucht, dass das Blog gelesen wird, da gibt’s technische Möglichkeiten. Die Besucher zu Kommentaren zwingen kann man nicht. Wenn man sich zwingen muss zu schreiben, sollte man es vielleicht lieber lassen. Aber davon auszugehen, dass es eh keinen interessiert, ist möglicherweise schade, weil dann solche Perlen verloren gehen:
Unterwegs tagsüber allerdings treffe ich auf witzige Situationen, dämliche Gedanken, lustige Gespräche und einer netten Portion Verwertbares für einen Eintrag. Manchmal denke ich sogar noch in dem Moment, dass ich es später unbedingt in Ruhe aufschreiben muss. Aber wie auch schon eine ganze Menge anderer Input, verschwindet dieser Puderzucker auf dem Kuchen des Tages einfach mit dem nächsten Windzug.
So, da ist es, mein ureigenes und privates Weblog (kurz Blog) und dies sei der erste Beitrag: ein paar Worte, bevor es hier richtig losgeht mit dem Bloggen.
Ich betreibe mit einem guten Freund zusammen seit zwei Jahren ein Blog, wo wir für uns interessante Themen aus dem Computerbereich beleuchten. Das ist für viele Leute stinklangweilig, aber die Besucherzahlen zeigen, dass es sich lohnt. Nun hatte ich ab und zu auch mal das Bedürfnis, weniger themenbezogene Beiträge zu verfassen, die aber so nicht ins antiblau Blog gepasst hätten. Das ist Grund Nummer eins. Grund Nummer zwei ist mein Auslandsaufenthalt und der Wunsch gewisser Leute eben diesen mitzuverfolgen. Sicher, kann man immer per Mail was zu schreiben, aber die anderen haben auch alle ein Blog dafür. 😉
Oder: »Warum sieht das hier so hässlich aus?« Ich hatte zunächst geplant wie auch im antiblau Blog als Software WordPress zu installieren. Als ich Anfang Juli hier in Trondheim anfing, war Version 2.8.0 aktuell, die aber einige schwerwiegende Fehler aufwies, also wartete ich auf deren Behebung in Version 2.8.1. Nach dem Upgrade des anderen Blog auf 2.8.1 zeigte sich aber, dass die Version deutlich mehr Arbeitsspeicher verbrauchte als die Vorversion und das eine oder andere WordPress-Plugin deshalb nicht mehr geladen werden konnte. Meine Beschwerden darüber blieben ungehört und ich schaute mich nach einer anderen Blog-Software um, obwohl ich bis auf diese Speichergeschichte mit WordPress zufrieden war. Nach einigem Lesen und Probieren fand ich dann zwei Dinge heraus: a) braucht WordPress deutlich weniger Speicher, wenn man keine lokalisierte Version installiert, sondern die englische. b) hatte ich mit den anderen Blog-Systemen so meine Probleme und so läuft hier nun erstmal wieder WordPress mit dem hässlichen Default-Theme. Mein Plan sieht vor, das Design ins Redesign meiner Homepage zu integrieren, das wird aber möglicherweise noch dauern.
Kurz gesagt: ich habe keine Ahnung. Wenn ich in zehn Jahren WWW eines gelernt hab, dann den potentiellen Lesern keine Versprechungen zu machen, die man nicht halten kann. Im nächsten halben Jahr wird es hier den einen oder anderen Beitrag über Norwegen geben. Was danach kommt, ist ungewiss. 🙂