Kleine Urlaubsnachlese 2009

Zwei Wochen sind vergangen, seit unserem Urlaub in diesem Jahr. Für mich war es der erste längere richtige Urlaub seit langem. Da die Möglichkeiten wegen meines Auslandsaufenthalts begrenzt waren: same procedure as immer – also für die anderen drei. Ziel: das europäische Kletter-Mekka, also zumindest laut den Kletterführern. 😉

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Am Wochenende vorher war ich noch ein wenig angeschlagen und so machten wir uns Dienstag abend auf Richtung Süden, das Pony vollgeladen und los Richtung Brenner. Ankunft Mittwoch früh: Ernüchterung stellt sich ein, weil das Zelt im Regen aufgebaut werden musste. Den Anreisetag verbrachten wir dann in den Läden von Arco, in der Pizzeria, die wir in den folgenden Tagen noch öfter besuchen sollten und im Zelt bei allerlei mitgebrachter Literatur.

Richtig in die vollen ging es dann ab Donnerstag. Was als Kletterurlaub geplant war, wurde ein astreiner Kletterurlaub. Sonne bis zum Abreisetag, jeden Tag Klettern, danach je nach Zeit noch schön im Gardasee baden, abends traditionell Pizza oder Pasta mit Eis im Anschluss und den Abend vor dem Zelt ausklingen lassen. 😀

Die Klettereien waren abwechslungsreich und interessant, vor allem weil wir es irgendwie schafften die allzu beliebten Gebiete links liegen zu lassen. Neben Reibungsplatten und einer coolen 6a-Hangellinie war am vorletzten Tag auch der Klettersteig am Monte Colodri dabei. Krönender Abschluss am Tag vor der Abreise: zwei feine parallele 250m-Touren mit je 11 Seillängen, maximalen Schwierigkeiten von 5c (A. und ich) bzw. 5b (Z. und B.) und einem fiesen Wanderweg als Abstieg. Tolle Sache das!

Am Abreisetag dann Regen, irgendwie muss das am Konzept Zelten liegen, oder an diesem speziellen Zelt oder am Wetterbericht oder an Yoko Ono, wer weiß. Wer Bilder anschauen will, eins ist da oben zu sehen, das Album erreicht man durch Draufklicken. 🙂

Auf geht’s!

Nachdem ich gestern noch etwas kränkelte – ja, geht wieder, danke der Nachfrage – und wir wegen der schlechten Wetteraussichten in Norditalien die Abreise nochmal verschoben, ist jetzt aber alles gepackt und wir sind abfahrbereit. Nur nochmal jeder auf’s Klo und wir sehen uns dann Ende nächster Woche nach einem hoffentlich tollen Urlaub wieder. Bilder und Berichte gibt’s dann voraussichtlich an dieser Stelle oder drüben in der Fotogalerie. 😀

Entwürfe stapeln sich

Gestern abend um etwa die selbe Zeit saß ich an selber Stelle.1 Ich hatte eine (im übrigen exzellente) Folge Futurama gesehen, nebenbei eine Pizza gegessen, einen Kaffee getrunken2 und dann überlegt, was ich mit dem restlichen Abend so anstelle. Der üblichen Beschäftigung der Vorwoche konnte ich schlecht nachgehen und Motivation für irgendwas war nicht so recht da, wenngleich die ToDo-Listen natürlich lang sind. Gestern reichte es seltsamerweise noch für das (fast) letzte Zurechtfummeln des CSS für den Relaunch von lespocky.de.3

Heute hab ich bei klettern-md.de bisschen was über Deep Water Soloing gelernt und noch ein paar Videos dazu auf YouTube angesehen und wo ich schon im Web 2.0 war, beschlossen mich diesem Blog zu widmen. In der Rubrik »Entwürfe« stapeln sich mittlerweile einige Ideen für neue Einträge. Da geht es um die European Health Insurance Card, die eigentlich schon längst in meinem Briefkasten liegen müsste, den bösen Staat und das Buch, was meine Mitbewohnerin in Magdeburg geschickt bekommen hat, seltsame Suchanfragen, mit denen Leute auf dieses Blog kommen4 oder auch verschiedene Kekssorten hier in Norwegen. Auch die Erlebnisse von der tollen letzten Woche harren noch der Ausformulierung.

Nichts von alledem passt aber zur Stimmung von heute, scheint mir da ähnlich zu gehen wie Tux, der in seinem brandneuen Blog heute von Kreativem Matsch schreibt. Viel interessanter ist da wirklich ein ungewohnter Wochenrhythmus: vergleichsweise spät Aufstehen, den ganzen Tag wuseln um noch ein paar Überstunden rauszuarbeiten und dann abends ein bisschen mit anderen Bloggern chatten und nicht ins Bett kommen. Am Licht draußen kann’s eigentlich nicht liegen, das ist jetzt Anfang September nicht allzu ungewöhnlich.

Wie auch immer, beim nächsten Beitrag gibt’s dann vermutlich wieder mehr Bilder und weniger Links und Fußnoten. Dieser hier ist nur um die Welt zu beruhigen, dass es mich noch gibt. 😉

  1. Wundert das irgendwen? []
  2. Nescafé hat in Norwegen übrigens andere Sorten oder wenigstens Bezeichnungen als in Deutschland. Der mit dem braunen Deckel und dem Bild mit dem gelben Hut schmeckt gar nich, die anderen beiden mit rotem und goldenem Deckel sind ok. []
  3. Nur die alten statischen Seiten, nicht das Blog, das Wiki oder die Fotos, jedenfalls müssen da nur noch ein paar Seiten ins neue Format gebracht werden und dann hak ich den Punkt erstmal ab. []
  4. Den Beitrag wird es definitiv noch geben, in der Zwischenzeit könnt Ihr ja bei Finja nachlesen, wie das in etwa aussehen wird, dort war das gestern grad Thema. []

Climbing in Hell

IMG_8889 Flach ist es nicht, dieses Norwegen, kennt man ja von diesen sogenannten Fjorden. Da liegt es nahe, an den vorhandenen Felsformationen zu klettern. Dummerweise ist nicht ganz Norwegen von diesen Felsen durchsetzt, eine kleine unbeugsame Gegend… (huch nein, falscher Film). In Trondheim selbst ist es jedenfalls nicht so, dass man unheimlich viele Felsen direkt vor der Tür hat. Es gibt ein paar Sportklettergebiete, aber dazu muss man ein wenig raus fahren. Wie es das Schicksal will, sind mein Chef, meine Kollegin und deren LAG (Sagt man heute noch LAG, oder ist das zu sehr 90er?) begeisterte Kletterer und letztere verfügen auch über einen Motorwagen.

Das coole Klettergebiet ist etwa 30 km, eine halbe Autostunde entfernt in Hell. Ja, so heißt der Ort. Für alle, die nur der Überschrift wegen bis hier gelesen haben: Pech gehabt, war nur ein nettes Wortspiel, ein Aufhänger, der Eyecatcher sozusagen. 😉

IMG_8884 Die Wand in Hell ist breit, dafür nicht sehr hoch. Auf einer Breite von etwa 200 m finden sich laut Kletterführer etwa 70 benannte Routen zwischen 8 m und 18 m Länge. Es gibt noch reichlich Potential für neue Routen, aber selbst mit den vorhanden ist man sicher lange beschäftigt. Die Wand liegt im Wald und ist nach Norden ausgerichtet, d.h. nur Ende Juni, Anfang Juli fällt vielleicht mal ein Sonnenstrahl dort hin, dafür gibt’s reichlich Mücken.

Soweit die Randbedingungen, was gibt es nun zu klettern? Der Felsen ist vom Gestein her gemischt, so stets zumindest im Führer, erinnert ein wenig ans Frankenjura, so bestätigte mir das auch eine lokale Kletterin. Von der Schwierigkeit her geht’s los bei einigen wenigen Routen im Grad 4 bis 5 der französischen Bewertung. Ab 6a sind gleichmäßig verteilt über alle Schwierigkeiten Routen bis französisch 8c zu finden, also schon recht anspruchsvoll. Die schweren Routen sind alle überhängend, dafür aber auch bei Regen kletterbar. Aprospos Skala, die Norweger haben natürlich eine eigene, die Abstufung verläuft nicht ganz parallel zu UIAA oder der französischen Wertung, so dass man sich hier eher an letzterer orientiert, die im Kletterführer als »international« geführt wird.

Selbst geklettert sind wir hauptsächlich im Bereich 6a/6b, hier gibt’s schon die eine oder andere tolle Route. Besonders empfehlenswert sind bisher »Hell aldersheim«, eine leicht überhängende 6b+, die leicht schräg nach rechts oben ansteigt, recht viel Kraft in den Armen erfordert, aber schöne große Griffe hat. »Lysere tider« soll eine der meistgekletterten Routen im Grad 6b von ganz Norwegen sein. Der Einstieg ist ziemlich spannend, danach sind die Griffe etwas weniger gut als bei der zuvor genannten, aber ein paar schöne Züge und mich dünkt eine Idee länger. Allerdings ist auch diese Route bereits nach fünf oder sechs Haken zu Ende. Die Haken sind übrigens sehr dicht gesetzt. Den ersten kann man meist fast schon vom Boden aus klinken und danach geht’s im Abstand von maximal 2 Metern weiter. Höllisch sind also maximal die Schwierigkeitsgrade oder die Mücken, ansonsten kann man in Hell sehr fein klettern.